Persönlichkeitsentwicklung
Hier nehme ich noch einmal Bezug zum Titel meiner
Internetadresse. Beziehungstherapie meint nicht im engeren
Sinne Paartherapie, sondern die Gefährtenschaft zu sich
selbst und anderen. Die Beziehung zu sich selbst ist
grundlegender Inhalt der Therapie. Es gibt mannigfaltige
Methoden, die Beziehung zu sich selbst zu verändern und zu
verbessern. So ist die Arbeit mit "Teilpersönlichkeiten"
hilfreich dabei, sich nicht - wie es in einer Lebenskrise oft der
Fall ist - als ganze Person versagend zu erleben, wenn
Probleme auftauchen. Vielmehr wird man aus aus einer
Beobachterperspektive heraus sagen können: "Ich habe ein
Problem, aber ich bin nicht das Problem." Sie leiden
vielleicht an schwierigen Erinnerungen aus der Kindheit,
oder fühlen sich im Kontakt mit den Eltern immer noch als
kleines abhängiges Kind. Dann lebt noch ein solches
"inneres Kind" in Ihnen, dem sich die heutige erwachsene
Person mit all ihren Fähigkeiten zuwenden könnte. Die
Arbeit mit dem "inneren Kind" bildet daher einen
Schwerpunkt in meiner psychotherapeutischen Arbeit. Ein
weiterer Aspekt der Arbeit mit Teilpersönlichkeiten ist das
Bewusstwerden des "inneren Dialoges". Nicht selten haust
ein "innerer Kritiker" in uns, der ein hartes Regiment führt. Er
liefert oft entmutigende Botschaften, wie: "Das schaffst du
sowieso nicht, du bist schon zu alt, oder das wäre doch
Angeberei." Diese nicht wirklich wohlwollende innere
Korrespondenz soll uns letztlich vor Verletzungen von außen
schützen. Sie verhindert jedoch ein mutiges Zugehen auf die
Welt und die Möglichkeit, alternative Erfahrungen zu
sammeln. Das Kennenlernen des "inneren Kritikers", die
Auseinandersetzung mit ihm und die Nutzbarmachung seiner
Stärken ist dann Teil der Psycho-therapiearbeit und dient dem Persönlichkeitswachstum.
Dies sind einige Beispiele, wie sich die Beziehung zu sich selbst liebevoller und
entwicklungsorientierter verändern kann.
© Copyright Christiane Sanders 2010