Gruppentherapie
Die Arbeit in der Gruppe unterstützt den
einzeltherapeutischen Prozess. Unsere Probleme,
die sich in der Beziehung zu uns selbst oder zu
anderen oft immer wiederholend zeigen, haben
ihren Ursprung in frühen Beziehungserfahrungen.
So lernt ein Kind, dessen Mutter oft krank war,
vielleicht sich still zu verhalten und sich
anzupassen. Noch heute als erwachsene Person
kann es dann schwer fallen, sich für die eigenen
Bedürfnisse einzusetzen und sich mutig zu
artikulieren. Ein anderer ist in einer
Geschwisterschar eher untergegangen und
inszeniert sich in anstrengender Weise zeitlebens
überlaut, um endlich gesehen zu werden. Das gibt
dann zuweilen Probleme am Arbeitsplatz mit den
Kollegen. So hat jeder Mensch spezifische
Verhaltensmuster gelernt, die helfen sollen, sich in
der Erwachsenenwelt zu bewegen. Sollen solche
in Beziehung gelernten Muster eine Veränderung
erfahren, dann ist es hilfreich, wenn neue
Erfahrungen in Beziehungen ermöglicht werden.
Dafür stellt die Gruppentherapie ein gutes Milieu
dar. Hier kann experimentiert werden, wie zum
Beispiel im Maskentheater, wo unter dem Schutz
der Maske eine gänzlich neue Rolle ausprobiert
werden kann. Die Rückmeldungen der anderen
Gruppenmitglieder stellen dann eine
bewusstmachende und Impuls gebende Kraft dar, neue Wege zu beschreiten.
In der Gruppentherapie ist es daher besonders gut möglich, Beziehungsprobleme zu lösen.
© Copyright Christiane Sanders 2010